Neuss-Reckberg

Auf Sand gebaut

Kurzfassung

Auf der heute als Reckberg bekannten Binnendüne verlief in römischer Zeit eine wichtige Fernstraße von Köln über Xanten zur Nordsee. Auf der Kuppe der Düne befanden sich ein steinerner Wachtturm und ein Kleinkastell, die gemeinsam den Verkehr auf Straße und Rhein überwachten. Die unmittelbare Umgebung war von einer Siedlung und mehreren Gräberfeldern geprägt.

Wachtturm und Kastell

Der steinerne Wachtturm mit den Maßen 4,7 m × 4,7 m war von einer Palisade und einem Verteidigungsgraben umgeben. Ein Nachbau des Turms, der 1991 nahe dem Originalstandort errichtet wurde, ist heute von der Landstraße und den Feldern aus gut sichtbar.

Das etwa 33 m × 35 m große Kleinkastell entstand im 1. Jahrhundert n. Chr. und bestand bis ins 3. Jahrhundert n. Chr.. Es war durch eine über 2 m starke Wehrmauer mit vier Ecktürmen sowie einen mehrphasigen Spitzgraben geschützt. Das Kastell verfügte über ein breites Tor zur Straße hin und eine schmale Pforte zum Rhein. Im Inneren befanden sich vermutlich zwei Kasernen für etwa 80 Soldaten.

Das Umfeld

Westlich des Wachtturms wird eine zivile Siedlung vermutet, deren Bewohner auf dem nahegelegenen Gräberfeld bestattet wurden. Nordöstlich des Kastells befindet sich ein weiteres Gräberfeld, das auf eine weitere Siedlung hinweist. Bereits zur Römerzeit hatte sich der Rheinlauf hier östlich verlagert.

Bedeutung

Die Kombination aus Kleinkastell und Wachtturm ist am Niedergermanischen Limes einzigartig und verdeutlicht die römische Strategie zur Kontrolle des Verkehrs auf Land- und Wasserwegen an einer wichtigen Verkehrsschneise.

Erhaltung und Bestandteile

Die Fundamente des Kastells und die Gräben sind geschützt im Boden erhalten. Der Wachtturm wurde 1991 als Nachbau errichtet und ist heute eine auffällige Landmarke. Beide Anlagen liegen auf den Dünen der Niederterrasse, dem sogenannten ersten und zweiten Reckberg. Das Kleinkastell wurde ursprünglich in Holz-Erde-Bauweise errichtet und später in Stein ausgebaut, mit einem 3 m breiten Tor in einer 2,2 m dicken Steinmauer, geschützt durch einen Doppelspitzgraben. Der Wachtturm liegt etwa 200 m westlich des Kastells und wurde von Constantin Koenen entdeckt.

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Insgesamt 44 archäologische Fundplätze bilden die konstituierenden Teile der Welterbestätte „Grenzen des Römischen Reiches – Niedergermanischer Limes“. Wo liegen sie und was zeichnet sie aus?

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